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Köln-Notizen #18

51g-Goethe f. kölschen KarnevalPotzblitz! Goethe im Kölner Karneval!? Der SR der F.U.F. traute seinen Augen nicht, doch da schien er leibhaftig auf der Bühne zu stehen: In der TV-Liveübertragung vom Alter Markt in Köln, wo der Straßenkarneval traditionell auf Wieverfastelovend (Weiberfastnacht) eröffnet wird, spielten die Höhner, und der zweite Sänger neben dem Frontmann der Band war – oder sah aus wie – der Dichterfürst J.W.v.Goethe, in einem hellblauen Ausgehrock und mit Goethefrisur. Toll!
Und als ich die Tageszeitung aufschlage, fällt mir ein großer Artikel auf, der sich mit Goethes Beziehung zum Kölner Karneval beschäftigt. (Kölner Stadt-Anzeiger, 12.02.2015, Kultur/S. 23: „Dä Joethe – wie kütt mer an dä ran?“ von Wolfgang Oelsner)
Daraus ist zu entnehmen, dass Goethe seinerzeit den Organisatoren zuliebe, die sich bemühten, das Image von Saufgelagen durch einen Karneval mit Niveau zu ersetzen, lobende Worte über den „Cölner Mummenschanz“ fand – welcher damit dank der Expertise des „Kulturpapstes“ 1825 zum anerkannten Kulturgut avancierte. Ein mehr als gelungener PR-Coup! Und einer mit weitreichenden Folgen… Der rheinische Karneval kam nun erst richtig in Schwung, und aktuell schwingt er sich (auch Goethe sei Dank!) auf die Antragsliste zum immateriellen Weltkulturerbe, will sagen: Liste der Traditionen, die als würdig geschätzt werden, zum Erbe der Menschheit zu zählen.

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