In der Europawahl haben sie die gelbe Karte gezeigt bekommen: Tut was! Kümmert Euch um die drängenden Probleme! Und was tun die Parteien der Großen Koalition? Erstmal Personaldebatten anzetteln, es geht schon am Wahlabend los: Wem kann man die Schuld an den Stimmenverlusten zuschieben, wen kann man vom Posten entfernen und durch einen anderen Kandidaten ersetzen, der auf seine Chance wartet?
Die vor allem jungen Leute, die aus INHALTLICHEN Gründen andere Parteien gewählt haben, reiben sich die Augen: Jetzt machen die erstmal ihre Machtspielchen, darauf haben wir ganz sicher nicht gewartet! Wo bleibt die inhaltliche Debatte, wo bleiben die Taten, die erforderlich sind? Unglaublich, aber diese Leute da meinen, das sei erstmal eine Frage der Nasen, die sie dem Wahlvolk präsentiert haben, und die müsse man nun austauschen. Das ist doch bloß ein Weitermachen wie bisher, das bringt doch keinen Schritt weiter!
Rezo mit seinem Video kurz vor der Wahl hat den Nagel offensichtlich auf den Kopf getroffen, und das gilt leider auch noch Tage nach der Wahl! Glauben die vielleicht, sie könnten Greta, Rezo und die vielen anderen Aufgeweckten der jungen Generation einfach ignorieren und den Protest aussitzen?
W. R.
Wer nun meint, das sei doch zu pauschal gesagt, und das wolle sie/er genauer wissen — aber gern, hier ein detaillierter Kommentar vom 02.06.19: SPD und CDU nach der Europawahl: Wählerschelte und Selbstzerfleischung – SPIEGEL ONLINE
Wer nun meint, der Grünen-Hype gehe vorüber, und dann gehe es weiter wie zuvor — Vorsicht! Vielleicht hat der ja noch gar nicht erfasst, um was es wirklich geht? Ein Kommentar sieht das dramatisch und, wie mir scheint, nicht so abwegig: Klimawandel: Den Absturz kann man nicht wegdiskutieren – Kolumne – SPIEGEL ONLINE vom 09.06.19.